Wenn ich auf 2021 zurückblicke, erinnere ich mich an einzelne besonders tolle Interviews, denke an einige Neuerungen – etwa die Homepage, auf der du diesen Beitrag liest – und an die Anstellung von Julia Kluk als Praktikantin im Sommer. Letzteres war für mich eine besonders wertvolle Erfahrung, die auch 2022 prägen wird. Mehr dazu später.
Mit dem Gewinn des Ö3-Podcast-Awards begann das Jahr surreal, die Download-Zahlen von Erklär mir die Welt schossen in die Höhe, ich war mehrmals auf Ö3 zu hören, wurde vom ORF interviewt und zahlreiche Medien berichteten. Das war nicht nur eine tolle Erfahrung und eine schöne Wertschätzung für meine Arbeit, sondern auch für die Marke und Mission von Erklär mir die Welt von unschätzbarem Wert.
Die Downloads sind heuer unter anderem deshalb stark gestiegen.
Durchschnittliche Downloads pro Woche 2018: 6.589
Durchschnittliche Downloads pro Woche 2019: 13.678 (+108%)
Durchschnittliche Downloads pro Woche 2020: 17.731 (+30%)
Durchschnittliche Downloads pro Woche 2021: 26.319 (+48%)
Durch den Ö3-Award sind viele erstmals auf den Podcast gestoßen. Natürlich ebbte das Interesse danach wieder etwas ab. Aber dass sich die Download-Zahlen mit Ende des Jahres in etwa dort stabilisiert haben, wo sie am Höhepunkt der Aufmerksamkeit durch Ö3 zu Beginn des Jahres waren, ist ein toller Erfolg angesichts der gleichzeitig und stetig steigenden Konkurrenz am Podcast-Markt.
Der Podcast wird derzeit etwa 29.000 Mal pro Woche heruntergeladen, das ist ein wahnsinnig toller Wert. Ingesamt kommt er 2021 auf 1,36 Millionen Downloads.
Inhaltlich war die zweite Hälfte des Jahres stark vom Thema Nachhaltigkeit geprägt. Es gab einige Serien, etwa zu Unternehmertum, Ernährung und zum Klimawandel. Besonders schön waren zwei Besuche bei Bauern, einmal bei Norbert Hackl, einem Schweinebauern, in der Steiermark und einmal beim Winzer Franz Weninger im Burgenland. Beide Begegnungen waren persönlich sehr wertvoll und die Interviews, die daraus entstanden, hörenswert. Das möchte ich vermehrt machen. Aus Wien rauszukommen tut mir gut.
Es gab heuer einige Folgen, die ich besonders gut fand, etwa die zum Weg von Klopapier (Logistik), zur Organisation von Krankenhäusern, Historisches zu Jäger und Sammlern und zum Sesshaftwerden, Philosophisches über Tierethik, praktisch Wertvolles über Werbung, gesellschaftlich Wichtiges zum idealen Kindergarten und auch die Folgen zur Evolution und zu den Zeugen Jehovas sind sowohl bei euch als auch bei mir besonders gut angekommen.
Die “deep dives” habe ich heuer vernachlässigt und erst im letzten Quartal dafür mit drei sehr tollen Gesprächen nachgelegt, mit Florian Klenk, Reinhard Heinisch und Christoph Biermann. Drei Männer, ein Manko heuer. Nicht nur bei deep dive waren jetzt in Summe 6 von 6 Gästen Männer, heuer habe ich auch meine allgemeine Frauenquote nicht gut genug eingehalten. Nur 41 Prozent der Folgen heuer waren mit Frauen. Seit Beginn liegt der Wert bei 47,5 Prozent.
Die Anstellung von Julia Kluk im August und September war besonders lehrreich. Julia hat die Homepage maßgeblich mit Inhalten befüllt, den Grundstein dafür gelegt, dass der Podcast bald häufiger in Schulen eingesetzt wird und tolles Feedback und Vorschläge zu meiner Arbeit gegeben. Für mich war es zunächst eine ziemliche Herausforderung, “Chef” zu sein, Arbeiten anzuschaffen und nicht mehr alles selbst zu erledigen, sondern zu delegieren.
Die Erfahrung war dann aber so positiv, dass ich mich dazu entschlossen habe, 2022 ein:e Mitarbeiter:in anzustellen (die Ausschreibung folgt, bitte noch keine Bewerbungen für den Job, mehr dazu später hier auf der Homepage, in den Sozialen Medien und im Podcast). Das ist auch deshalb notwendig, weil mir die Arbeit zu viel wird und wichtige Arbeiten oft lange nicht erledigt werden. 2022 soll so mehr Raum sein, um Erklär mir die Welt zu verbessern.
Was kommt 2022 sonst? Eine große Serie zu mentaler Gesundheit wird das Jahr prägen, es wird Folgen zu Depressionen, Psychiatrie, Selbstwert, etc. geben. Außerdem möchte ich die Inhalte verbreitern, um meinem Anspruch, jede Woche einen Teil der Welt zu erklären, besser gerecht zu werden. Deshalb werden mehr Folgen zu Technik kommen, Erfahrungsberichte (man ist nicht nur Auskenner:in, wenn man zu einem Thema forscht, sondern auch aufgrund von Lebenserfahrung) und auch mehr zu Kultur, Musik und Literatur.
Es wird auch gerade daran gearbeitet, Erklär mir die Welt auf YouTube präsent zu machen. YouTube ist ja die zweitgrößte Suchmaschine und das könnte neues Publikum ansprechen. Es wird aber weiterhin keine Videos von den Aufnahmen geben. Auch die Homepage bedarf noch einiger Inhalte und Korrekturen, das steht mit der Mitarbeiter:innen-Suche, YouTube und einer heiklen technischen Korrektur zu Beginn des Jahres im Fokus meiner Arbeit.
Ich habe mir für heuer auch eine Quote für deutsche Gäste auferlegt, ich möchte mindestens 10 von ihnen für den Podcast interviewen. Das soll den Horizont erweitern – es gibt ja nicht wirklich einen Grund, an der Landesgrenze halt zu machen – und dabei helfen, stärker am deutschen Markt Fuß zu fassen. Außerdem würde ich Lehrer:innen gerne wieder Unterlagen zum Arbeiten mit Erklär mir die Welt zur Verfügung stellen, wie genau steht noch nicht fest.
Und was im Frühjahr hoffentlich wieder gehen wird: Persönliche Hörer:innen-Treffen. Davon wird es, so es das Virus zulässt, ein paar geben heuer. Für alle Unterstützer:innen wird es gleich in den nächsten Wochen wieder ein digitales Treffen geben, eine Einladung dazu bekommt ihr wie immer in eure Mailbox.
2021 war also ein äußerst umtriebiges Jahr für Erklär mir die Welt, das Publikum ist stark gewachsen, die 56 Folgen halfen hoffentlich dabei, einen klareren Blick auf die Welt zu werfen und für mich persönlich war es schön und lehrreich. Ich freue mich schon sehr darauf, 2022 wieder loszulegen und den Podcast weiter zu entwickeln.
Wir hören uns!