Früher behandelte man Kinder als kleine, unfertige Erwachsene. Man zog sie auch so an. Wie sich das mit der Zeit (zum Glück) veränderte – und warum es Kinderrechte heute mehr denn je braucht, erklärt die Juristin Elisabeth Schaffelhofer-Garcia Marquez.

🙆 Elisabeth Schaffelhofer-Garcia Marquez ist Juristin und Journalistin. Sie ist Koordinatorin des Netzwerks Kinderrechte Österreich, einem Zusammenschluss von 55 Organisationen zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Österreich.

Diese Bücher empfiehlt Elisabeth:

  1. Blumkas Tagebuch: Vom Leben in Janusz Korczaks Waisenhaus von Iwona Chmielewska
  2. Wie man ein Kind lieben soll von  Janusz Korczak
  3. Die letzte Reise: Janusz Korczak und seine Kinder von von Irène Cohen-Janca und Maurizio A. C. Quarello

Was nehme ich mir mit

  1. Früher waren Kinder kleine Erwachsene. Sie wurden wie Erwachsene angezogen, arbeiteten und wurden auch so behandelt. Also als zu schwach und quasi noch zu blöd, um vollwertig am Leben teilzunehmen. Das änderte sich im Laufe der Zeit, durch Sozialsysteme, die Industrialisierung und Bildung. Und den Einsatz vieler Kinderrechtler wie Janusz Korczak.
  2. Bei Kinderrechten geht es um Mitbestimmung. Der erste Schritt war, Kinder zu schützen, weil sie schwächer sind als Erwachsene. So wie man Frauen vor Männern und Arme vor Reichen schützen muss, weil sie schwächer sind. Seit 1989 geht es aber um Mitbestimmung. Also ein Kind soll selbst mitentscheiden können, wie es lebt. Wichtig ist, es darf natürlich nicht alleine entscheiden, wann es ins Bett geht, aber es soll gehört werden.
  3. Es braucht Bewusstseinskampagnen. Die Kinderrechte im deutschsprachigen Raum sind besser als in anderen Ländern, es gibt aber viel Luft nach oben. Dabei können wie in den nordischen Ländern Bewusstseinskampagnen helfen. Etwa als man ein Jahr lang auf alle Milchpackungen schrieb: Du darfst deine Kinder nicht schlagen.
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